Marketing ist für viele Autoren der absolute Endgegner. Wenn man jedem glaubt, der etwas zum Thema Buchmarketing zu sagen hat, würde man vor lauter Arbeit gar nicht mehr zum Schreiben kommen. Eine Leserunde hier, Anzeigen da, Buchblogger dort, Instagram, TikTok & Co. … Allein das sollte vielen von uns zu denken geben, ob es überhaupt notwendig ist, all diese Dinge zu tun, die an jeder Ecke empfohlen werden.
Fakt ist: Nein, ist es nicht. Wer effektiv Marketing betreibt, erkennt das daran, dass er sich nicht tagtäglich den Kopf darüber zerbricht, was er noch alles tun kann. Daher beschäftigen wir uns nun mit drei gern geglaubten Buchmarketing-Lügen, denen ihr nicht verfallen solltet.
Buchmarketing-Lüge 1: “Du brauchst unbedingt Follower!”
“Wenn du viele Bücher verkaufen willst, brauchst du unbedingt Follower!”
Diese Lüge wird unglaublich gern erzählt und geglaubt. Warum? Weil es eine einfache Korrelation ist. “Viele Follower = viele Verkäufe.” Als Autor kann man so einen Zusammenhang leichter akzeptieren als Aussagen wie “Um viele Bücher zu verkaufen, musst du dich eingehend mit deiner Zielgruppe beschäftigen und deine Buchveröffentlichung von Grund auf optimieren.” o. Ä.
Nur, weil etwas leicht zu glauben ist, ist es aber noch lange nicht wahr.
Follower können helfen. Aber sie sind nicht das Nonplusultra. Wenn du also das Ziel “Viele Bücher verkaufen” verfolgst, sollte dein Weg dorthin nicht sein “Viele Follower generieren”. Denn das sind zwei verschiedene paar Schuhe.
Ich weiß, ich selbst habe 3.000 Follower auf Instagram und habe leicht reden. Aber deshalb sehe ich ja selbst, wie gering der Zusammenhang zwischen meinen Followerzahlen und meinen Verkaufszahlen ist.
Wer 50.000 Follower hat, kann natürlich entsprechend auf mehr Käufer innerhalb dieser “Reihen” hoffen. Aber wenn du JETZT noch keine 50.000 Follower hast, ist es Zeitverschwendung, deinen gesamten Gehirnschmalz aufzuwenden, um zu erörtern, wie du dorthin kommen kannst.
Mach dir lieber über das Oberziel Gedanken: Bücher verkaufen. Und dieses Ziel ist auf vielen anderen Wegen viel einfacher zu erreichen.
Du willst wissen, welche Wege das sein können? In meinem Ratgeber “Buchmarketing” steht alles, was ihr wissen müsst. Fortgeschrittene Marketer können einen Nachhilfe-Termin mit mir vereinbaren.
Buchmarketing-Lüge 2: “Ein gutes Buch verkauft sich von selbst.”
“Ein gutes Buch verkauft sich von selbst.” oder “Wenn dein Buch richtig gut ist, musst du kein Marketing mehr machen.”
Aussagen wie diese sind völliger Schwachsinn. Weil man den Erfolg des Produkts “Buch” auf zwei Ebenen betrachtet.
Bucherfolg Ebene 1: Qualität
Ein gutes Buch weist eine hohe Qualität auf. Eine hohe Qualität wirkt sich (genau wie andere Faktoren wie z. B. der Preis oder die Erwartungshaltung der Leser) auf die Kundenzufriedenheit aus. Diese spiegelt sich z. B. in Rezensionen wider.
Bucherfolg Ebene 2: Buchverkäufe
Sowohl richtig gute als auch richtig schlechte Bücher können sich sehr gut verkaufen. Gleichzeitig können sowohl sehr gute als auch sehr schlechte Bücher hoffnungslos untergehen. Grundbedingung für jedes verkaufte Buch ist, dass das Buch gesehen wird.
Analogie: Es gibt bessere Waschmittel und schlechtere Waschmittel. Du kannst aber nur eines der Waschmittel kaufen, die du im Laden findest. Wenn es ein Nonplusultra-gottgleiches-Waschmittel gäbe, das alle anderen in den Schatten stellt, würdest du es trotzdem nicht kaufen, weil es nicht im Laden steht und du nicht weißt, dass es existiert. Oder weil es in irgendeinem der untersten Regale ganz nach hinten gequetscht ist und von allen anderen überdeckt wird.
Auch richtig gute Bücher können so unsichtbar sein und dann nicht gekauft werden.
Richtig ist: Buchverkäufe, positive Bewertungen und (bei Leihe) fertiggelesene Bücher wirken sich positiv auf die Sichtbarkeit des Buchs in Online-Shops aus.
Aber um diese Dinge zu bekommen, muss man dafür sorgen, dass das Buch gesehen wird – mit (anfänglichem) Marketing.
Und es heißt im Umkehrschluss auch nicht, dass ein unsichtbares Buch schlecht sein muss.
In meinem Ratgeber “Selfpublishing” zeige ich dir, wie du dein Buch maximal sichtbar machen kannst. Fortgeschrittene Marketer können einen Nachhilfe-Termin mit mir vereinbaren.
Buchmarketing-Lüge 3: “Du musst unbedingt Anzeigen schalten!”
“Du musst unbedingt Anzeigen schalten, wenn du willst, dass Leute auf dein Buch aufmerksam werden!”
Das höre ich nur zu oft, und werde dann auch immer wieder Zeugin von Autoren, die nonstop Anzeigen über Amazon, Facebook & Co. schalten und nie wieder damit aufhören.
Wenn du hochpreisige Produkte verkaufst, kann sich diese Strategie lohnen. Aber bei so günstigen Produkten wie Bücher rechnen sich die Anzeigen oft nicht. Schlimmstenfalls machst du mit jedem Klick auf deine Anzeige Verluste.
Gerade Verlagsautoren, die nicht viel von den Einnahmen sehen, kann ich Dauer-Anzeigen nicht empfehlen. Aber auch Selfpublisher sollten wissen, dass es andere Wege gibt, die nicht so sehr ins Geld gehen.
“Aber wenn ich meine Anzeigen auf Amazon ausschalte, brechen meine Verkäufe komplett ein. Ich kann ohne Anzeigen nichts verkaufen.”
Wer in dieser Situation steckt, hat ein Problem. Die Verkäufe durch Anzeigen sind dann aber nur ein Symptom und nicht die Ursache.
Ich selbst habe seit Oktober 2022 keine Anzeigen auf Amazon mehr geschaltet und schalte sonstige Dauer-Anzeigen nur noch in Zeiträumen nach einem Release. Gutes Marketing muss nicht viel kosten – zumindest nicht, wenn man es richtig angeht.
Wenn du mehr dazu wissen möchtest, sieh dir meine Ratgeber “Buchmarketing” (für alle Autoren) und “Selfpublishing” (für Selfpublisher) an, in denen du viele erprobte Tipps und Tricks für effektives Marketing findest.
Danke für Deinen tollen Beitrag. Ich war kurz davor, teure Anzeigen zu schalten. Das lasse ich jetzt aber erst einmal