Angehende Autoren oder Autoren in kleineren Verlagen werden vielleicht schon das eine oder andere Mal über diese Begriffe gestolpert sein, ohne sie zuordnen zu können: Spitzentitel, Midlist und Backlist. Was bedeuten sie im Allgemeinen und für dich als Autor? Das nehmen wir in diesem Blogpost genauer unter die Lupe.
Inhaltsverzeichnis
Midlist & Co.: Für wen sind diese Begriffe relevant?
Wenn wir uns über Spitzentitel, Midlist und Backlist unterhalten, sprechen wir normalerweise über Verlage, die ein großes Programm aufweisen. Kleinere Verlage, die nur wenige Bücher pro Jahr veröffentlichen, machen für gewöhnlich keine großen Unterschiede im Programm, sondern geben jedem Buch in etwa dieselbe Aufmerksamkeit und dasselbe Budget. Je größer der Verlag, desto wahrscheinlicher, dass die Titel in jene Kategorien einsortiert werden. Eng verknüpft sind diese Begriffe übrigens mit dem Wörtchen „Marketing“. Warum das so ist, liest du gleich.
Spitzentitel: Das Aushängeschild
Ein Spitzentitel ist ein Buch, auf das ein Verlag besonders setzt, weil sehr gute Verkaufszahlen erwartet werden. Es ist das Aushängeschild des Verlags, das große Aufmerksamkeit und einen großen Teil des Marketingbudgets erhält. Deshalb sind mit dem Wort „Spitzentitelmarketing“ große Marketing-Kampagnen verbunden, die online und offline abgehalten und möglichst breit gestreut werden, um einen großen Teil der Zielgruppe zu erreichen. Ein Spitzentitel gehört oft, aber nicht immer, zu Autoren, die bereits mit anderen Büchern oder in anderen öffentlichkeitswirksamen Gebieten Erfolge einfahren konnten.
Was bedeutet das für den Durchschnittsautor? Leider kann man nicht automatisch davon ausgehen, dass dein erstes oder nächstes Buch ein Spitzentitel sein wird. Spitzentitel machen nur einen Bruchteil des Verlagsprogramms aus – die meisten anderen Titel entfallen auf die Midlist oder Backlist. Daher ist der Weg zum Spitzentitel für viele von uns ein langer.
Midlist: Die breite Mitte
Die “Midlist” ist der Bereich zwischen den Spitzentiteln und der Backlist. Hier finden sich Bücher, bei denen durchschnittliche Verkaufszahlen erwartet werden. Demnach sind es Titel, die vielleicht nicht so viel Aufmerksamkeit erhalten wie die Spitzentitel, aber dennoch ein gewisses Marketing-Budget und entsprechende Verkaufsbemühungen erwarten können. Von Spitzentitelmarketing sind wir hier allerdings weit entfernt. Die Midlist bietet dir nichtsdestotrotz durchaus die Chance, deine Leserschaft aufzubauen und dich als Autor zu etablieren.
In den letzten Jahren ist unter Autoren vermehrt von der „immer länger werdenden Midlist“ die Rede. Damit ist gemeint, dass Verlage weniger Spitzentitel auswählen, sondern ihr Budget nur noch auf sehr wenige, vereinzelte Titel konzentrieren. Die Chancen auf Spitzentitelmarketing werden somit noch geringer als ohnehin schon.
Backlist: Die Dauerbrenner
Die “Backlist” sind im Regelfall die älteren Titel eines Verlags, also Bücher, die schon seit einiger Zeit auf dem Markt sind. Sie können immer noch regelmäßige Verkäufe erzielen, selbst wenn sie nicht mehr im Rampenlicht stehen. Es sind sozusagen die Bücher, die einfach „mitgezogen“ werden. Vom Budget sehen Backlist-Titel in der Regel wenig bis nichts.
Was bedeuten Midlist und Backlist für dich als Autor?
Jeder von uns träumt von Spitzentitelmarketing, aber mit zunehmend verknappenden Budgets und einer Ausweitung der Midlist werden die Chancen hierfür immer geringer. Dennoch haben natürlich auch Titel abseits des Spitzentitelmarketings die Chance auf Erfolg. Nicht nur die Spitzentitel schaffen es in den stationären Buchhandel, gewinnen Preise oder erreichen unzählige Leser oder Social Media oder Mundpropaganda. Und unabhängig von deiner Platzierung bringt dich jedes veröffentlichte Buch einen Schritt weiter in Richtung Erfolg.