Du hast dein Buch geschrieben und bist bereit, es in die Welt zu bringen – aber es in die Online-Shops zu bekommen, ist für viele von uns nur die halbe Miete. Der großer Traum vieler Autoren und Selfpublisher ist es, ihre Bücher auch in den stationären Buchhandel zu bekommen – also in Filialen von Ketten wie Thalia und Hugendubel, natürlich aber auch gern in unabhängige Buchhandlungen. Aber wie funktioniert das? Wie schafft es mein Buch in den Buchhandel?
Die Bedeutung des stationären Buchhandels in der Buchbranche
Wie wichtig ist es in Zeiten von Amazon & Co. noch, dass das eigene Buch im stationären Buchhandel vertreten ist? Wichtiger, als manche glauben wollen! Laut dem Börsenblatt gehören dem stationären Buchhandel (ohne E-Commerce) immer noch 41,9 % des Marktanteils, was den Buchhandel vor Ort zum wichtigsten Kanal für Buchverkäufe macht.
Im stationären Buchhandel erreichen viele Autoren all ihre wichtigen Zielgruppen. Man denke an Eltern und Großeltern, die mit ihren Kindern in der Buchhandlung stöbern, an New-Adult-Leserinnen, die mit ihren Freundinnen vor rosaroten Büchertischen stehen, an Influencerinnen und Influencer auf BookTok, die ihren Shopping-Trip mit den Smartphone begleiten, und so weiter. Auch der typische “Bummelkäufer” sollte nicht unterschätzt werden, also Menschen, die sich nur zufällig in der Gegend befinden und noch etwas Zeit totschlagen müssen, sich deshalb in die Buchhandlung verirren und letzten Endes vielleicht sogar etwas kaufen. So etwas kann einem der Onlinehandel einfach nicht bieten.
Der stationäre Buchhandel ist ein wertvoller Vertriebskanal. Das Problem ist nur: Der Platz in Regalen und auf Büchertischen ist begrenzt, und es sieht so aus, als wäre dieser zu einem großen Teil nur Büchern der großen Publikumsverlage vorbehalten. Selfpublisher sieht man nur sehr selten, und wenn doch, sind es oft immer dieselben Namen, die es eben “geschafft” haben.
Mein Buch im Buchhandel – auf die harte Tour
Wer andere Blogeinträge, Instagram- oder LinkedIn-Posts zu diesem Thema recherchiert, erhält oft immer dieselbe Litanei aus “Tipps”, wie man sein Buch in den Buchhandel bekommen kann. Da ist die Rede davon, dass das Buch gut lektoriert und mit einem schönen Cover versehen sein sollte (wer hätte das gedacht?), andere lobpreisen den sagenumwobenen “Waschzettel”, auf dem alle wichtigen Infos rund um das eigene Buch und Bestellmöglichkeiten zusammengefasst werden sollen. Und dann wird einem geraten, um die Häuser zu ziehen, alle Buchhandlungen im näheren Umkreis abzuklappern und zu seinem eigenen Handelsvertreter zu werden.
Die Reaktionen hierauf können sehr gemischt ausfallen. Man stelle sich vor, jeder Selfpublisher würde mit seinem Bollerwagen voller Bücher und Waschzettel um die Häuser ziehen und die Zeit des einfachen Buchhändlers für sich beanspruchen, die diese wahrscheinlich lieber ins verkaufen von Büchern investieren würden.
Natürlich gibt es vor allem bei regionalen Autoren und regionalen Themen gute Chancen, das Interesse des Buchhandels auf sich zu ziehen. So habe ich das beispielsweise mit meinem in Bayern spielenden Liebesroman “Im Schatten schimmert das Licht” gemacht und Werbepostkarten an Buchhandlungen im ganzen Bundesland versendet.
Es geht auch anders: Warum Buchhändler jetzt bei mir anfragen und nicht andersherum
Jetzt, kurz vor Erscheinungstermin, habe ich Buchbestellungen von siebzehn Thalia-Filialen in ganz Deutschland abgearbeitet. Ich gehe davon aus, dass auch über Zwischenhändler noch weitere Buchhandlungen meine Bücher für ihren lokalen Bestand bestellt haben. Dafür musste ich keinen Fuß in eine Buchhandlung setzen und keine proaktiv selbst kontaktieren: Alle haben von selbst bei mir angefragt. Wie ich das im Rahmen meiner neuen Strategie als Selfpublisherin im Selbstverlag geschafft habe, erfährst du in der neuen Folge meines Audioformats WAYEcast. Diese ist im Abo oder als Einzelfolge auf Patreon anhörbar.