Die BuchBerlin ist vorbei und es wird Zeit für ein Aussteller-Recap für alle, die mit dem Gedanken spielen, dort in Zukunft auszustellen. Die BuchBerlin ist noch eine relativ “junge” Buchmesse, die seit 2014 stattfindet, hat sich aber auch zu einer der größten Veranstaltungen dieser Art gemausert. Über 300 Autoren und Verlage stellen hier jedes Jahr aus. Das Besondere an der BuchBerlin ist wahrscheinlich, dass hier nicht primär die großen Publikumsverlage unterwegs sind, sondern vor allem kleine und mittlere Verlage sowie Selfpublisher. Durch die 2-tägige Messedauer und die günstigeren Konditionen können sich viele Autoren und Kleinverlage einen Messebesuch leisten, der sich auf den größeren Messen vielleicht gar nicht rechnen würde.
Zuerst einmal zu den Fakten:
- Die BuchBerlin dauert 2 Tage und fand dieses Jahr am 30.09. und 01.10. statt
- Ein Standplatz mit Möbeln kostet 265 € netto, einer ohne Möbel 175 € netto
Diese Punkte haben uns dazu gebracht, uns zu trauen und auf der BuchBerlin auszustellen. Für mich persönlich bedeutete das eine Anfahrt von ca. 8 Stunden.
Inhaltsverzeichnis
Kommunikation auf der BuchBerlin
Die BuchBerlin kommuniziert mit ihren Ausstellern nur über eine Cloud. Anstatt Mails an einen Verteiler zu versenden, muss man sich für jede News in die Cloud einloggen und eine PDF herunterladen, in der die Neuigkeit steht. Für die Veranstalter sicher ein einfaches Vorgehen, aber für Aussteller unnötig kompliziert. Irgendwann fehlte auch einfach der Überblick, in welcher PDF sich nun welche Information befunden hat. Genauso wenig herrschte Transparenz darüber, wie zum Beispiel Lesungen eingeplant und Anmeldungen hierfür akzeptiert wurden. Wenige Tage vor der Veranstaltung erreichte uns dann (ebenfalls über die Cloud) eine Information, dass man nun nicht mehr per E-Mail erreichbar wäre und nur in Ausnahmefällen ans Telefon gehen werde. Sollte man nicht gerade in der heißen Phase erreichbar sein?
Organisation der BuchBerlin
Auch hier gibt es starken Nachholbedarf. Unser Stand wurde in einem weniger passenden Themenbereich platziert, und es gab auf dem Gelände nur 2 Optionen, sich etwas zu essen zu holen, sowie 1 Stand für Getränke, an dem die Schlangen am Sonntag immer länger geworden sind. Gerade weil das nicht die erste BuchBerlin war, waren wir überrascht von solchen Fehlplanungen.
Das Team
… hat sich leider nicht mit Freundlichkeit einen Namen gemacht. Die nicht vorhandene Kommunikation vor der Messe und der Tonfall mancher Teammitglieder beim Aufbau und beim Catering ließen stark zu wünschen übrig. Gerade der enorme Druck, der auf die Aussteller bzgl. Brandschutzmaßnahmen ausgeübt wurde, erschien auf einer Buchmesse etwas paradox.
Auf- und Abbau für Aussteller der BuchBerlin
Es gab keine Parkplätze für Aussteller, sondern lediglich eine kurze Straßensperre zum Ein- und Ausladen. Hier lief vieles unkoordiniert. Nach Messeschluss mussten die Aussteller über eine Stunde warten, bis sie mit ihren Autos zum Beladen vorfahren durften. Für uns, die an diesem Abend noch 6 Stunden Fahrt vor uns hatten, war das unvorhergesehen und hat vieles verkompliziert.
Besucherzahlen der BuchBerlin
Die BuchBerlin ist noch eine vergleichsweise junge Buchmesse, die immer wieder verdeutlicht, dass sie auf die Bewerbung der Messe durch die Aussteller angewiesen ist. Das hat sich auch in den Besucherzahlen geäußert. Am Samstag waren wir zufrieden. Der Sonntag lief wohl für alle Aussteller gleichermaßen katastrophal.
Fazit
Buchmessen sorgen selten dafür, dass man mit schwarzen Zahlen nach Hause fährt. Meistens geht es eher um die Präsenzstärkung und die Erfahrung. Aufgrund der oben genannten Punkte sind wir allerdings nicht mit einem positiven Gefühl gefahren. Gerade aufgrund meiner langen Anfahrt und den damit einhergehenden Kosten für Sprit, Unterkunft, usw. gehe ich davon aus, dass ich im kommenden Jahr nicht wieder auf der BuchBerlin ausstellen werde.
Warst du schon auf der BuchBerlin? Wie waren deine Erfahrungen?