Wer schreibt, arbeitet kreativ. Wer schreibt, produziert etwas Neues. Da kann es schon mal passieren, dass einem der Gehirnschmalz ausgeht. Was tun bei einer Schreibblockade? Erfahre von zwei Strategien, um die Blockade zu bezwingen!
Inhaltsverzeichnis
Was sind Schreibblockaden?
Für viele ist die Schreibblockade ein Mythos, für andere ein bitterer Teil des Autoren-Alltags. Meistens tritt die Schreibblockade nicht am Anfang (wo wir alle noch vor Inspiration und Motivation sprühen), sondern im Mittelteil oder gegen Ende des Manuskripts auf. Die Ursachen können ganz verschieden sein: Die einen tun eine Schreibblockade nur als mangelnde Motivation ab, die anderen fühlen sich der anstehenden Szene einfach nicht gewachsen. Das Ergebnis ist aber in allen Fällen dasselbe: Die Wörter sprudeln nicht mehr, sondern kommen nur noch zäh aus unseren Fingerspitzen – und wenn dann doch mal ein paar dazukommen, ist man einfach nicht zufrieden damit.
Wie in so vielen Situationen im Leben gilt beim Lösen von Schreibblockaden das Prinzip: Kampf oder Flucht. Welcher Typ bist du?
Kampf gegen die Schreibblockade
Augen zu und durch! Schreib einfach drauf los, egal, wie uninspiriert du dich auch fühlst. Überarbeiten kannst du später. Du kannst das Schreiben nicht aufschieben, bis du dir wieder motiviert genug vorkommst – denn das wird vielleicht nicht passieren. Meistens geht es nur um eine bestimmte, schwierige Szene, die man einfach überwinden muss, bis es wieder flutscht. Schlimmstenfalls kann man sie später überarbeiten. Wichtig ist im Augenblick nur, dass du vorankommst und keine Schreibblockaden-Pause einlegst, die sich womöglich zu sehr in die Länge zieht und dafür sorgt, dass du dich gar nicht mehr ins Projekt einfindest. Auf diese Weise bleibst du produktiv. You can do it!
Tipps für “Kämpfer”:
- Meistens scheitert es nur an einer bestimmten Stelle.
- Quantität vor Qualität: Es geht nur ums Schreiben. Verliere keine Zeit damit, ewig über Sätzen zu brüten, sondern konzentriere dich darauf, eine Seite nach der anderen zu füllen.
- Wenn es überhaupt nicht geht: Überspringe die Szene und schreibe an einer anderen Stelle weiter. Schreib sie schlimmstenfalls erst, wenn alles andere geschafft ist. Das funktioniert natürlich nur, wenn du schon darüber hinaus geplottet hast. Auf diese Weise steckst du nicht im Projekt fest, musst dich aber auch zu nichts zwingen, wofür du dich vielleicht nicht bereit fühlst.
- Liegt das Problem tiefer? Finde heraus, ob dich vielleicht nicht die konkrete Szene, sondern der Plot stört, und plane ihn um.
Flucht vor der Schreibblockade
Manchmal ist es besser, Abstand zum Projekt zu gewinnen – zum Beispiel, wenn man nicht weiß, wie es in einer Szene oder mit dem ganzen Buch weitergehen soll. Dann hilft es, sich ein paar Tage (möglichst nicht länger!) mit anderen Dingen zu beschäftigen. Denn bekanntermaßen kommen einem die besten Ideen, wenn man gerade nicht damit rechnet. In dieser Zeit kann man außerdem aktiv gegen die Schreibblockade ankämpfen, indem man z.B. Recherche zum Projekt betreibt. Vielleicht findet sich hier ja die Waffe, um die entscheidende Schreibblockade zu besiegen. Diese Strategie ist vor allem für diejenigen geeignet, die es gleich auf Anhieb richtig machen wollen. Aber dehnt die Pause nicht zu lang aus – schließlich wollt ihr nahtlos weiterarbeiten wollen, sobald euch die zündende Idee gekommen ist. Take your time!
Tipps für “Flüchtige”:
- Versuche, ein paar Tage gar nicht an das Projekt zu denken, um es später wieder mit frischen Augen zu sehen
- Lenke dich mit völlig unterschiedlichen Buchprojekten ab
- Oder bringe deinen Geist auf ganz andere Gedanken, z.B. mit Unternehmungen, Musik, Spaziergängen, etc.
- Denke nicht fieberhaft über das Problem nach. Lösungen kommen meistens, wenn man sie gerade gar nicht sucht!
Kampf oder Flucht? Mit welcher Strategie fahrt ihr am besten? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.
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