Ein Pseudonym oder auch ein Künstlername ist ein fiktiver Name, den jemand im Rahmen seiner Publikationen benutzt. Heutzutage wählen viele Autorinnen und Autoren Pseudonyme aus den unterschiedlichsten Gründen – oftmals auch mehr als nur eines. In diesem Blogbeitrag erfährst du alle grundlegenden Dinge, die du wissen solltest, wenn du als Autor erwägst, dir ein Pseudonym zuzulegen.
Inhaltsverzeichnis
Wozu brauche ich ein Pseudonym?
Ob man ein Pseudonym möchte, ist eine völlig subjektive und persönliche Sache.
Du könntest ein Pseudonym haben wollen, wenn:
- du mit deinem richtigen Namen “unbekannt” bleiben willst (so etwas lässt sich schlecht rückgängig machen!)
- du mit deinem richtigen Namen in einem Hauptberuf vertreten bist, der sich nicht gut mit deinem Genre vereinbaren lässt (häufig z. B. bei Erotik-Autoren und -Autorinnen der Fall)
- du nicht möchtest, dass Menschen aus deinem “normalen” Umfeld schon über eine Google-Suche von deiner Autorentätigkeit erfahren
- du in mehreren “unvereinbaren” Genres für stark unterschiedliche Zielgruppen schreibst
- du deinen Autorennamen auch als Mittel zur Markenbildung nutzen willst
Ob und wann ein Pseudonym “nötig” ist, ist aber jedem selbst überlassen. Im Internet wirst du viele Empfehlungen sehen (z. B. “zwei Namen für Kinderbuch und Erotik” oder “männliches Pseudonym, wenn du Science Fiction schreibst”, aber das sind keine allgemeinverbindlichen Vorschriften. Mach, womit du dich wohlfühlst!
Auch die Ausgestaltung des Pseudonyms ist in der Regel frei: Aus wie vielen Namen er besteht, ob er deinem Geschlecht entspricht oder nicht oder ob oder ob du dir einen Adelstitel andichtest, ist alles im Rahmen der Möglichkeiten. Nur bei unwahren akademischen Titeln solltest du vorsichtig sein.
Rechtliche Aspekte von Pseudonymen
Nun kommen wir zu ein paar rechtlichen Gesichtspunkten, die im Rahmen der Nutzung von Pseudonymen wichtig sind.
Disclaimer:
- Ich bin kein Anwalt
- Dies ist keine Rechtsberatung
- Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit
Veröffentlichung unter Pseudonym
Um ein Buch unter einem Pseudonym zu veröffentlichen, musst du in erster Linie wenig beachten. Teile dein Pseudonym deinem Verlag mit (z. B. schon im Exposé) oder trage im Selfpublishing dein Pseudonym als Autorennamen ein.
Pseudonym und Impressum
In jedem veröffentlichten Buch sowie auf Website, Social Media & Co. herrscht Impressumspflicht, wo in der Regel dein Name und deine ladungsfähige Anschrift angegeben sein muss. Wenn du ein offenes Pseudonym hast (also jeder gern wissen darf, dass du hinter dem Namen steckst), wirst du damit vielleicht kein Problem haben. Doch gerade Autoren mit geschlossenem Pseudonym(, deren wahren Namen niemand erfahren soll), beißen sich hieran oftmals die Zähne aus.
Verlagsautoren müssen sich bei Büchern keine Gedanken machen, da dann der Verlag im Impressum genannt wird. Wer von einer Literaturagentur vertreten wird, kann diese z. B. auf der Website angeben.
Im Selfpublishing kommt es auf den Anbieter an. Wenn du deine Privatanschrift z. B. auf deiner Website nicht veröffentlichen willst, gibt es Pseudonyms- und Impressumsservices: Du zahlst i.d.R. eine Abo-Gebühr und darfst deren Anschrift angeben. Je nach Anbieter sollte das aber nicht deine Postadresse sein, da für jede weitergeleitete Sendung Gebühren anfallen.
Wie so was aussieht? Schau dir doch einfach mein Impressum an!
Geschäftsfähig unter Pseudonym? In den Personalausweis eintragen
Du kannst dein Pseudonym in den Personalausweis eintragen lassen, wenn du nachweisen kannst, dass du überregional unter diesem Namen bekannt bist. Nach Eintragung bist du unter diesem Namen geschäftsfähig und kannst ihn in (fast) allen Lebensbereichen anstelle deines Klarnamens nutzen. Sprich dazu am besten mit deinem zuständigen Einwohnermelde- oder Bürgeramt.