Wir wissen alle, wie leicht man sich am Thema “Buchmarketing” aufarbeiten kann. Man hat keine Ahnung, was wie viel bringt, und glaubt, man kann nur dann das meiste herausholen, wenn man einfach alles versucht. Das raubt aber enorm viel Zeit, Geld und Energie – alle drei davon haben wir nicht gerade im Überfluss. Mehr ist nicht immer mehr. Manchmal tut man sich selbst am Besten, wenn man nicht immer mehr gibt, sondern auch mal Dinge weglässt, die entweder keine Wertschöpfung bringen, oder bei der Aufwand und Ertrag nicht im Einklang stehen. Deshalb nehmen wir eine typische Buchmarketing-Maßnahme, die Leserunde, genauer unter die Lupe. Im Zentrum steht die Frage: Leserunden durchführen oder durchführen lassen – lohnt sich das?
Der Ertrag: Was bringen mir Leserunden?
Eine Leserunde bedeutet, dass du eine größere Zahl Exemplare deines Buchs kostenlos an Rezensenten vergibst. Diese lesen nicht still und heimlich für sich, sondern im Optimalfall im gleichen Tempo. Dafür wird dein Buch in Leseabschnitte eingeteilt, für die es angepeilte Termine gibt. Nach jedem Leseabschnitt wird dieser von den Lesern kommentiert, es wird diskutiert und sich ausgetauscht.
Am Ende solltest du eine Rezension von jedem Teilnehmer bekommen, manchmal nur auf der jeweiligen Plattform (Lovelybooks, Instagram & Co.), im besten Fall auch auf Verkaufsportalen.
Was bringen dir Leserunden also unterm Strich?
- eine gewisse Sichtbarkeit auf der Plattform, auf der du sie durchführst (z. B. Lovelybooks)
- Rezensenten (wenn sie tatsächlich rezensieren)
- Gewinnung von Lesern, die sich dein Buch vielleicht nicht gekauft hätten, sich bei Gefallen aber andere deiner Bücher holen
Welche Gefahren bergen Leserunden?
- Bücher werden abgegriffen, ohne zu rezensieren
- Du vergibst kostenlose Bücher an Leser, die sie unter anderen Umständen gekauft hätten
- Leser, die nicht für die Leserunde ausgewählt werden, könnten sich dein Buch (erst recht) nicht kaufen
- wenn du Leserunden selbst durchführst, könnten Leser es persönlich nehmen, nicht ausgewählt worden zu sein
Welcher Aufwand hinter Leserunden steckt
Ich persönlich fand Leserunden schon immer anstrengend. Das Aufsetzen der Seite auf LovelyBooks & Co., das Sichten der superguten bis unterirdischen Bewerbungen, der Versand der Exemplare und dann das ständige “Dabeisein”, während kommentiert, gelobt oder herb kritisiert wird – oder die Rezensenten in der Versenkung verschwinden.
Wenn man eine Leserunde durchführt, muss man es richtig machen und dabei bleiben. Sie einfach nur vor sich hinplätschern zu lassen, ist nicht zielführend. Gerade wenn man sie als Autor selbst leitet, freuen sich viele Leserunden-Teilnehmer darüber, wenn man selbst aktiv wird und sie mit einem ins Gespräch kommen können.
Communication is key! Aber leider braucht diese auch Unmengen an Zeit und Energie Sicher braucht man auch ein dickes Fell, insbesondere wenn einzelne Abschnitte oder das ganze Buch negativ kommentiert werden.
Man merke sich: Das alles für eine einzige Marketing-Maßnahme. Dafür, dass man am Ende vielleicht ein paar Rezensionen mehr hat als am Anfang.
Mir liegt es am Herzen, euch aufzuzeigen, dass weniger oft mehr ist. Anstatt Unmengen an Zeit, Geld und Energie ins Marketing zu pumpen, konzentriert man sich besser nur auf die Dinge, die wirklich was bringen.
Welche sind das? Finde das im Ratgeber “Buchmarketing” für dich heraus oder buche einen Call mit mir, wenn ich es dir aufzeigen soll.
Fazit: Leserunden durchführen
Ich wurde vor kurzem gefragt, ob ich bei einem Publishing-Unternehmen mitarbeiten möchte. Aufgabenbereiche wären es z. B. gewesen, für zahlende Kunden Leserunden zu organisieren und durchzuführen. Das hat bei mir die Frage hervorgerufen, warum es Leute gibt, die für das Durchführen von Leserunden bezahlen.
Mir haben Leserunden vor allem Zeit und Energie geraubt. Daher verstehe ich, wenn man keine selbst durchführen möchte. Aber die Alternative sollte es nicht sein, Geld zu bezahlen, damit es jemand anderes für einen tut. Wenn man so etwas wie Leserunden nicht machen will, lässt man sie halt weg.
Leserunden bei Lovelybooks & Co. sorgen nicht unmittelbar dafür, dass dein Buch öfter gekauft wird als vorher. Und genau das ist der Faktor, der effektive Buchmarketing-Aktivitäten ausmacht: Sie sollten unmittelbar dafür sorgen, dass du mehr verkaufst als vorher.
Leserunden können für indirekte, mittelbare, nicht messbare Effekte sorgen. Aber ist dir so eine vage Aussicht auf eventuell ein paar winzige Verkäufe mehr das wert?
Man will Rezensionen haben, ja. Aber dafür braucht man keine Leserunden. Verkäufe führen eher zu Rezensionen, als dass Rezensionen zu Verkäufen führen. Deshalb ist es immer besser, sich beim Marketing das Ziel zu setzen “Mein Buch soll gekauft werden.”
Ich habe das Mitarbeitsangebot abgelehnt, weil ich mein Geld nicht damit verdienen will, Services durchzuführen, von denen ich selbst nichts halte.
Wenn ihr wissen wollt, was es wirklich an Buchmarketing braucht, holt euch meinen Ratgeber oder bucht ein Coaching.