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Kleinverlag, Imprint oder Großverlag?

Kleinverlag, Imprint oder Großverlag – bei welchem Verlag soll ich mich bewerben? Das ist eine Frage, die sich wahrscheinlich jeder Autor stellt, der irgendwann mal bei einem Verlag veröffentlichen will. Neben den verschiedenen Voraussetzungen und Erfolgschancen stellt sich auch die Frage nach den Erfahrungen anderer Autoren. In diesem Post möchte ich darauf eingehen, welcher Verlagstyp der Richtige für dich sein könnte.


Erfahrungen mit Verlagen

Auch ich bekomme häufig Nachrichten, in denen konkret nach meiner Meinung oder meinen Erfahrungen mit Verlag XY gefragt wird. Aber: Jeder Autor macht mit jedem Verlag individuelle Erfahrungen. Ich kenne für jeden meiner Verlage Autoren, die superzufrieden oder superunzufrieden sind. Ohne Kristallkugel kann ich also nicht einschätzen, wie die Zusammenarbeit zwischen Person Z und Verlag XY laufen wird.

Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen: Ich habe bisher keine Erfahrungen mit Klein- und Großverlagen gesammelt (zumindest nicht im Bereich Veröffentlichung). 2021 erscheinen dafür 5 Bücher von mir bei 3 Imprints.


Vor- und Nachteile von Verlagen verschiedener Größen

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Im Folgenden liste ich einige Vor- und Nachteile von Verlagstypen auf. Manche sind “allgemeingültig”, andere habe ich vor allem im Austausch mit anderen Autoren mitbekommen. Selbstverständlich bestätigen Ausnahmen immer die Regel und die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Kleinverlage

  • + mehr Einflussmöglichkeiten
  • + Nähe zum Verlagsteam
  • + jeder Bewerber hat eine Chance
  • – Geringe Reichweite
  • – Notwendigkeit, selbst in Marketing & Co. zu investieren
  • – Vor allem bei neuen, nicht etablierten Kleinverlagen: Gefahr des Scheiterns (z.B. Insolvenz & Co.)

Imprints

= Imprints von Großverlagen, die sich auf bestimmte (Sub-)Genres spezialisiert haben und sich vornehmlich auf den Verkauf von E-Books konzentrieren. Taschenbücher gibt es heutzutage bei den meisten dazu.

  • + bessere Reichweite als Kleinverlage
  • + langjährige Erfahrungen auf dem Buchmarkt
  • + jeder Bewerber hat eine Chance
  • – oft nur E-Books oder Print on Demand
  • – keine großen Budgets für Marketing & Co.
  • – in den meisten Verlagen werden pro Monat einige Bücher veröffentlicht – Gefahr, in der Masse unterzugehen

Großverlag

Während Kleinverlagsautoren die Nähe und Einflussmöglichkeiten schätzen, profitieren Großverlagsautoren von einer größeren Reichweite.

  • + langjährige Markterfahrung, Reichweite, Kontakte
  • + Chance auf Buchhandelspräsenz
  • + größere Budgets als Imprints
  • – Nicht jeder Autor profitiert von diesem Budget
  • – Man kommt meist nur über eine Literaturagentur rein
  • – Nischige Manuskripte haben schlechtere Chancen als bei den anderen Verlagstypen

Und bei welchem Verlag soll ich mich bewerben?

Hier gibt es kein allgemeines Richtig oder Falsch – sondern ein sehr individuelles, subjektives Richtig oder Falsch. Du musst herausfinden, welche Option sich für dich am besten anfühlt. Ich hoffe, dass diese Liste ein Anfang für dich ist, die richtige Entscheidung für dich zu treffen. Falls du immer noch unsicher bist, schau am Ende des Posts vorbei.


Meine Erfahrungen mit Imprints

opened book

Ich bereue es nicht, bei Imprints zu veröffentlichen, aber es ist nichts Langfristiges für mich. Ich profitiere von der Reichweite der Imprints, weil es sie schon länger gibt als manche Kleinverlage und sie durch ihre Ankopplung an den jeweiligen großen Verlag mehr Leser und Branchenkontakte haben. Vor allem für Autoren am Anfang ihrer Karriere ist das ein großes Plus.

Aber der eine große Abstrich ist das Budget …
… weshalb es oft nur E-onlys gibt.
… weshalb es kaum Verlagsmarketing gibt.
… weshalb Print-Bücher teilweise Rückseiten bekommen, die sogar ich mit Paint besser hätte gestalten können.
… weshalb es schon zur stillen Selbstverständlichkeit geworden ist, dass Autoren das Buch aktiv vermarkten und verkaufen sollen. (Das👏Ist👏Nicht👏Unsere👏Aufgabe.👏)

Weil sich viele unter “Autoren müssen das Marketing machen” nichts vorstellen können, hier ein paar Beispiele:

  • Teilweise ist der Autor die einzige Partei, der Anzeigen schaltet oder Signieraktionen, Preisaktionen, etc., aktiv bewirbt.
  • Jede Signieraktion und Buchbox, die es bisher von meinen Büchern gab, wurde von mir angestoßen, nicht vom jeweiligen Verlag.
  • Das betrifft auch einige Preisaktionen.
  • Die wenigsten Verlage stellen noch selbst Goodies her. Postkarten, Charakterkarten und Co. werden meist von Autoren entworfen, gedruckt und bezahlt.

Mein Weg: ohne Agentur an Verlagsverträge kommen

Wenn du konventionelle und unkonventionelle Wege kennenlernen willst, an Verlagsverträge zu kommen (ohne Agentur!), schau unbedingt bei meinem Audio-Format WAYEcast. vorbei!

Themen dieser Folge

  • Verlage ohne Agentur finden vor der ersten Veröffentlichung / mit wenig Präsenz
  • Verlage finden über bestehende (Verlags-)Kontakte
  • Wege zum Kontakteknüpfen (z. B. Buchmessen) auf dem Prüfstand
  • Der Fürsprecher- oder „Stellvertretereffekt“ und die Bedeutung von Networking & Branding
  • Neue Wege gehen, die nicht jeder geht

Die Autorentipps auf anniewaye.de sind und bleiben kostenlos. Auf Patreon findest du weitere exklusive Autorentipps. Oder buche einen Autorenservice oder ein Coaching auf BookBOOST.

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